Scheringen

Der Auftrag der Benediktinerabtei Amorbach für den Hinteren Odenwald

Bernd Fischer (Einbach)

Der politische Auftrag

An der Kreuzung des uralten Fernverkehrsweges vom Mainknie beim heutigen Miltenberg nach Wimpfen am Neckar mit der Straße, die von Worms am Rhein durch den Odenwald nach Würzburg führt, liegt das Kloster Amorbach.

So dunkel das Walddickicht damals war, in dem die Benediktinermönche ihre erste Zelle errichteten, so dunkel und schwer zu durchdringen ist die Geschichte der Gründung und der frühen Jahrhunderte der Abtei Amorbach für uns. Katastrophen wie Brand, Krieg und Plünderung haben die frühen Urkunden der Abtei vernichtet. So lässt sich die Geschichte des Klosters für diese Zeit und die Geschichte der Menschen in unsrer mit diesem Kloster so eng verbundenen Landschaft, nicht befriedigend erhellen.

Unter den Geschichtswissenschaftlern, die sich mit der Geschichte der Abtei Amorbach beschäftigen, herrscht immer mehr Übereinstimmung darüber, dass das Kloster um das Jahr 730 gegründet wurde. Damals suchte der Hausmeier des Frankenreiches Karl Martell den ostfränkischen Raum seiner Herrschaft unterzuordnen. In der Nähe der strategisch wichtigen Straßenkreuzung inmitten des großen königlichen Forstes im Odenwald errichtete das Frankenreich auf dem Frankenberg, später Gotthardsberg genannt, einen militärischen Stützpunkt. Mit der Gründung des Klosters Amorbach im Talkessel am Fuße dieses Berges wurde dieser Platz zu einem politisch kulturellen Zentrum in Ostfranken ausgebaut. Zwei Aufgaben waren der Abtei gestellt: das Christentum im ostfränkischen Raum zu vertiefen, und hier den fränkischen Reichsgedanken zu fördern.

Diese Verbindung von politischen und religiösen Aufgaben blieb der Abtei auch für die nächsten Jahrhunderte erhalten. Vor dem Jahr 800 war das Kloster unter den besonderen Schutz des Königs Karl gekommen. Zum Herrscher des Frankenreiches entwickelte sich daraufhin eine besonders enge Verbindung. Als Beispiel für das Vertrauen, das der Kaiser Amorbacher Äbten entgegenbrachte, ist ihre Entsendung in einer bedeutenden Staatsschutzaufgabe in das erst wenige Jahrzehnte zuvor unterworfene und gewaltsam christianisierte Sachsen als Bischöfe in Verden an der Aller.

Unter den Kaisern aus der sächsischen Herzogsfamilie wurde die Abtei Amorbach zusammen mit vier anderen Klöstern Frankens im Jahre 993 von Otto III. dem Bischof von Würzburg unterstellt. Amorbach wurde so noch fester in die Reichskirchenpläne des Kaisers eingebunden, der sich als Herr und Haupt der Christenheit verstand und Bistümer und Abteien als wichtige Bausteine in der Politik des Reiches sah1.

Als es unter den Staufern bei der Verfolgung ihrer Reichslandpläne am Odenwaldrand die Burg Limbach zu errichten gilt, wird diese enge Verbindung zwischen Reichspolitik, dem Bistum Würzburg und der Abtei Amorbach wie unter einem Brennglas nochmals deutlich. Der König bedient sich dieses Ortes, der unter der Lehenshoheit des Würzburger Bischofs steht und an dem das Kloster Amorbach über Grundbesitz verfügt und erbaut seine Burg.


1Wilhelm Störmer (1988): Die Reichskirche im Spessart-Odenwald-Gebiet von der Karolinger- bis zur Salierzeit, in: Jahrbuch für fränkische Landesforschung, hg. Zentralinstitut für Fränkische Landeskunde und allsemeine Regionalforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Literatur:

Wilhelm Störmer (1984): Zur kulturellen und politischen Bedeutung der Abtei Amorbach vom 8. bis zum 12. Jahrhundert, in: Die Abtei Amorbach im Odenwald. Neue Beiträge zur Geschichte und Kultur des Klosters und seines Herrschaftsgebietes, hg. von Friedrich Oswald und Wilhelm Störmer, Sigmaringen.

Die Erschließung des Odenwaldes

Neben den politischen und geistigen Leistungen der Amorbacher Mönchsgemeinschaft steht, die für unsere Landschaft so prägende Landerschließungsarbeit. Als der König die ausgedehnte Waldmark aus seinem Forst dem Kloster als Grundausstattung übertrug, war dies auch ein Auftrag an die Abtei. Es galt für das Kloster eine tragfähige, wirtschaftliche Grundlage zu schaffen. So lag es im Interesse der Mönche wie des Königs, dieses Land durch Ansiedlung von Menschen, Rodung und Anbau nutzbar zu machen. Zuerst konnte der Wald aber noch keine ausreichende Basis für das Leben der Mönche bieten. Schon bald nach der Gründung muss das Kloster deshalb im altbesiedelten Bauland um die Mitte des 8. Jh. wichtigen Grundbesitz erhalten haben. Warum allerdings Grundherren im Bauland, wie z. B. Radolf in Scheringen, gegen Ende des Jahrhunderts ihr Wohlwollen dem Lorscher Konvent zuwandten und Grundbesitz dorthin vergaben, wissen wir nicht.

Im 8. Jahrhundert begann die Abtei in ihrer Waldmark mit dem Landausbau. Zuerst rodete man in den Tälern rund um das Kloster und legte Dörfer, Weiler und Einzelhöfe an, dann griff die Siedlungstätigkeit auf die Hochflächen über. Das zur Verfügung stehende Land in der Amorbacher Mark genügte für diese Entwicklung bald nicht mehr. Deshalb erwarb Abt Ezelin zur Erweiterung der wirtschaftlichen Basis seines Klosters nach 1050 den Odenwald zwischen Steinbach und der Itter. Hier errichtete Amorbach den Fronhof Mudau und legte darum in rascher Folge einen Kranz von mindestens acht dem Hof zugeordneten Rodungssiedlungen an. Mudau wurde so zum Vorort eines klösterlichen Siedlungs- und Herrschaftsverbandes, der späteren Cent Mudau, oder wie man von Amorbach aus sagte, der Oberen Cent. Aber auch über diesen Raum des engeren Mudauer Odenwaldes hinaus erweiterte die Abtei ihre Grundherrschaft durch gezielte Ankäufe im Grenzbereich zwischen Buntsandstein und Muschelkalk2, Limbach, Seheringen, Waldhausen, Einbach, Unter- und Oberneudorf u. a. kamen so unter die Cent Mudau. Nach den Traditionsnotizen der Abtei hat z. B. Abt Richard (1012-1039) ihre Güter u. a. in Limbach vermehrt3. Hier am Saum des Odenwaldes zum Bauland, begegnete die Abtei bei ihrer Siedlungstätigkeit den Siedlern des bodenständigen Adels, die vom altbesiedelten Bauland her in diesen Raum hinein wirkten und von dort her Dörfer in das Waldland vorgeschoben hatten. Das Kloster hat sicher dann auch solche schon bestehende Siedlungen gekauft. Charakteristisch für diesen Odenwaldsaum ist die später festzustellende starke Verzahnung abteilicher und adeliger Herrschaft, wie z. B. in Waldhausen und Einbach.

Während in Limbach schon für das 11. Jh. in den Traditionsnotizen des Klosters Amorbach Grundbesitz behauptet wird, weist für Oberscheringen erst das große Klosterurbar von 1395 Grundbesitz der Abtei Amorbach nach. Das Urbar gibt mit ähnlich ausführlichen Beschreibungen des klösterlichen Besitzes wie für Oberscheringen4 einen vollständigen Überblick über die ausgedehnte Amorbacher Grundherrschaft in 105 Orten, über das Recht in nahezu 100 Orten Zehnt zu beziehen und in über 15 Pfarreien das Patronat auszuüben, d. h. das Recht die Pfarrstelle zu besetzen.

Bis zum Jahre 1803 bleibt die Abtei in unverändertem Teilbesitz des Grund und Bodens in Oberscheringen und die Bauern haben für das Recht diesen Boden zu nutzen jährlich ihre Abgaben in Geld und Naturalien an das Kloster entrichtet.


2 Andermann S. 35.

3 WoIfgang Becher (1969): Die Amorbacher Traditionsnotizen, in: Der Odenwald, Heimatkundliche Zeitschrift des Breuberg-Bundes 1969/2.

4 siehe Kapitel: Die Grundherrschaft des Erzstiftes Mainz und der Abtei Amorbach in Scheringen.

Literatur:

Wilhelm Matzat (1984): Die Rodungssiedlungen der Benediktinerabtei Amorbach, in: Die Abtei Amorbach im Odenwald, hg. von Friedrich Oswald und Wilhelm Störmer, Sigmaringen.

Kurt Andermann (1988): Klösterliche Grundherrschaft und niederadelige Herrschaftsbildung: Das Beispiel Amorbach, in: Siedlungsentwicklung und Herrschaftsbildung im Hinteren Odenwald, hg. von Hermann Ehmer in der Schriftenreihe “Zwischen Neckar und Main” des Vereins Bezirksmuseum Buchen.

Die Pfarreiorganisation des Klosters

Die Organisation der Pfarreien am Odenwaldrand südlich von Buchen ist erst in Urkunden des Spätmittelalters zu erkennen. Die Richtung in der sich die Pfarreien mit ihren Filialen entwickelten, und in der später neue selbständige Pfarreien geschaffen wurden, lassen Schlüsse zu auf die Art und Weise, in der das Waldland erschlossen wurde.

Im Jahre 1256 wird erstmals eine dem Kloster Amorbach gehörende und von ihm mit Mönchen als Seelsorger besetzte Pfarrei Bödigheim genannt. Das Kloster hat aus der Hand des Bischofs von Würzburg und von Seiten des Adels Kirchen als Geschenk erhalten. Die Pfarrei Bödigheim aber haben sehr wahrscheinlich Amorbacher Mönche gegründet, da das Kloster später allein den Zehnten im ganzen Pfarrsprengel bezog. Die Pfarrei hatte damals 13 Filialen. Außer den beiden Baulandgemeinden Eberstadt und Hettingen lagen alle anderen in den Waldgebieten des Odenwaldes versteckt. Die auf den Hochflächen dieses Mittelgebirges meist unter der Leitung der Abtei durch Rodung angelegten Kolonistendörfer, waren einfach als Filialen der längst bestehenden Mutterpfarrei am Gebirgsrand angegliedert worden.

Als dann die wachsende Bevölkerung den Wald immer stärker zurückdrängte, die Siedlungen sich verdichteten und eine stabile wirtschaftliche Grundlage geschaffen war, wuchs in den Gemeinden der Wunsch einen Pfarrer in ihrer Nähe zu haben. Mit Einverständnis des Klosters trennte 1277 der zuständige Bischof Berthold von Würzburg die selbständige Amorbacher Pfarrei Hollerbach von Bödigheim los. Hollerbach wird nicht umsonst „die uralte Mutterkirche fast des ganzen Odenwaldes” genannt, versorgte sie doch im beginnenden 14. Jh. ganze 25 Filialen in einem bis ins Ittertal nach Kailbach und Schöllenbach reichenden Pfarrsprengel. Bödigheim selbst waren nur noch die ganz in seiner Nähe gelegenen Odenwaldranddörfer Waldhausen, Einbach und Oberscheringen verblieben. Ober- und Unterscheringen wurden so, was die Pfarrzugehörigkeit anbelangt, für lange Zeit getrennt.

Am 9. Mai 1330 stellte Bischof Wolfram von Würzburg die Urkunde über die Errichtung einer der Abtei Amorbach gehörenden Pfarrei “Hausen” aus, der die beiden Filialen Oberscheringen und Einbach zugeordnet waren.

In Limbach, genau wie in Mudau, standen früh Kapellen, in denen der Hollerbacher Kaplan im Wechsel sonntags Gottesdienst feierte. An Karfreitag und Fronleichnam aber hatten die Filialisten den Gottesdienst in Hollerbach zu besuchen, mussten dort beichten und, was eine besondere Belastung war, ihre Neugeborenen dort zur Taufe bringen. Der Weg nach Hollerbach war für die Limbacher kaum näher als in ihre alte Bödigheimer Pfarrkirche. Deshalb bemühten sich die Limbacher und die Einwohner der umliegenden Orte lange Jahre um eine eigene Pfarrei. Endlich kam es mit Einwilligung des Abtes Dietrich von Amorbach am 24.Januar 1426 auch zur Errichtung einer Pfarrei Limbach durch den Bischof Johannes von Würzburg. Unterscheringen war nun Filialort von Limbach. Als Erinnerung an die einstige Zugehörigkeit zu ihrer alten Kirche war dem Limbacher Sprengel aufgetragen an den Bitttagen mit Kreuz, Fahne und den Altarreliquien zur Mutterkirche nach Hollerbach zu wallen. Auch die Pfarrei Mudau erhielt im selben Jahr ihre Selbständigkeit.

So folgte die Entstehung selbständiger Pfarreien von der Baulandpfarrei Bödigheim aus in der Reihenfolge Hollerbach, Waldhausen, Limbach, Mudau in zeitlichem Abstand dem Gang der Besiedlung dieser Landschaft.

Als Anerkennung für ihre seelsorgerische Aufbauarbeit standen der Benediktinerabtei Zehntrechte sowohl in Unterscheringen als auch in Oberscheringen zu. Im Klosterurbar von 1395 wird festgestellt, dass in Scheringen nördlich des Eiderbaches der Abtei der Große und Kleine Zehnt ganz gehört, während auf der anderen Bachseite ihr nur ein Drittel des Zehnten zustehe, und das Mainzische Amorbacher Jurisdictionalbuch von 1668 stellt ergänzend fest: „die andere zwey drittheil gehören nach her Limpach dem Heilig (Pfarrvermögen) zu.” Zum Großen Zehnten zählten die „Früchte”: Korn, Haber, Heidekorn, später tritt noch Spelz hinzu. Zum Kleinen Zehnten rechnete man alle übrigen Feldgewächse wie Sommergerste, Hülsenfrüchte wie Erbsen, Wicken, Linsen, Gespinstpflanzen wie Hanf und Flachs, ferner „wildes und geschlachtes (veredeltes)” Obst, Nüsse und Ölfrüchte, Kohl und Rüben. Auch der Wiesenertrag wurde erfaßt und dafür Geld entrichtet. Sogar für die Gartenerträge war jährlich ein sog. Gartenhuhn fällig.

Auch vom Vieh im Stall erwartete das zehnberechtigte Kloster den sog. Blutzehnten:

Vom Geflügel und bei den Schweinen das 10. Stück der Nachzucht; vom Großvieh, Ziegen und Schafen ein Geldbetrag und selbst von den Bienen jeweils den zehnten Schwarm.

Mit dem Recht den Zehnten, klein oder groß, in Scheringen, Limbach und allen anderen Filialen zu beziehen, bestand für das Kloster die Verpflichtung, dem Pfarrer, ein Mönch aus der Abtei, den Lebensunterhalt zur Verfügung zu stellen. Dies war in Unterscheringen und in allen anderen Dörfern der Pfarrei Limbach der Ertrag des dritten Teils des kleinen Zehnten und u. a. die Naturalabgaben des Klosterhofes in Auerbach, Einkünfte von einem Hof in Großeicholzheim und dem vierten Teil des großen und kleinen Zehnten in Hettingen.

Dann war da noch die Baupflicht für die Kirche und das Pfarrhaus. Nach den Zerstörungen des 30jährigen Krieges kam es dann vielerorts zu Streitigkeiten zwischen den Pfarrgemeinden und dem Kloster über den Wiederaufbau. Dabei stellte es sich jedoch heraus, dass die Gotteshäuser ohne Inanspruchnahme des Klosters von den Pfarreien allein unterhalten und gebaut worden waren. Mainz, das man um Schlichtung des Streits angegangen war, entschied dann entsprechend der in seiner eigenen Zehntverpflichtung gehandhabten Regelung, dass nämlich die Abtei Chor und Turm, die Gemeinde aber das Schiff der Kirche zu bauen hätten.

Fast zwei Jahrhunderte entfaltete sich die Pfarreiorganisation vom Odenwaldrand in das Gebirge hinein. In zeitlich größeren Abständen konnten immer wieder selbständige Pfarreien aus größeren Pfarrsprengeln herausgetrennt und neu gegründet werden. Nach dem 30jährigen Krieg kommt es zu einem Rückschlag. Als im Jahre 1656 Johann Philipp von Schönborn den Stuhl des Erzbischofs von Mainz und gleichzeitig des Bischofs von Würzburg innehat und zwischen diesen beiden Diözesen ein Austausch von Pfarreien stattfindet, ist die Pfarrei Waldhausen „seit vielen Jahren zu Limbach gezogen”. Welche Gründe das Kloster Amorbach zusammen mit dem Bistum Würzburg bewogen hatten, Waldhausen mit seinen zwei Filialen während des Krieges der Pfarrei Limbach zu unterstellen, können wir nur vermuten. Solange Waldhausen Filiale von Limbach war, hatten die Oberscheringer und die anderen Waldhausener Pfarrkinder die Messe in Limbach zu besuchen. Jeden dritten Sonn- und Feiertag fand dagegen der Pfarrgottesdienst für die gesamte Pfarrei Limbach in Waldhausen statt. Nach langen Kämpfen zur Wiedergewinnung der Eigenständigkeit Waldhausens, selbst vor Handgreiflichkeiten scheute man nicht zurück, konnten die Bemühungen 1773 einen Teilerfolg verzeichnen. Der Amorbacher Abt bestellte in Limbach einen eigenen Kaplan für Waldhausen und seine ehemaligen Filialen. Noch über 100 Jahre blieben Waldhausen mit Oberscheringen und Einbach bei der Pfarrei Limbach, weit über das Ende der Benediktinerabtei Amorbach im Jahre 1803 hinaus, der beide ihre Entstehung verdanken.

Nachtrag: Erst die explosionsartige Bevölkerungsentwicklung im 19. Jh. und die erst spät gegen Ende des Jahrhunderts folgende mühsame Stabilisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse im Hinteren Odenwald, stellt das Erzbistum Freiburg, dem das nunmehr badische Hinterland seit 1827 angehört, vor die dringende Aufgabe, die Pfarrorganisation des Limbacher Pfarrsprengels den veränderten Gegebenheiten anzupassen. Wie gegen Ende des Mittelalters kommt es zu einer neuen Phase der Entfaltung: 1897 werden Limbachs Filialen Robern und Trienz der neuen Pfarrkuratie Fahrenbach zugeteilt. 1900 gewinnt Waldhausen seine Selbständigkeit als Pfarrkuratie teilweise, 1909 als Pfarrei vollständig, zurück. Es erhält seine alten Filialen Oberscheringen und Einbach und zwei neue aus Limbacher Sprengel, nämlich Unterscheringen und Heidersbach, zugewiesen. 1905 kommt diese Entwicklung vorläufig zum Abschluss in dem der Freiburger Erzbischof Wagenschwend und Balsbach von Limbach abtrennt und sie zur Pfarrkuratie, später Pfarrei, Wagenschwend vereinigt.


Literatur:
Theodor Humpen (1926): Geschichte der Pfarrei Limbach, Preßverein Freiburg i. Br.
Theodor Humpert (1931): Geschichte der Pfarrei Waldhausen, Pressverein Freiburg i. Br.
Alfons Schäfer (1984): Zehntrechte und Pfarreien der Abtei Amorbach, in: Die Abtei Amorbach im Odenwald, hg. von Friedrich Oswald und Wilhe1m Störmer, Sigmaringen.
Eugen Reinhard (1988): Landschaftliche Voraussetzungen und kulturgeographische Auswirkungen des klösterlichen Landausbaus, in: Siedlungsentwicklung und Herrschaftsbildung im Hinteren Oden wald, hg. von Hermann Ehmer in der Schriftenreihe “Zwischen Neckar und Main” des Vereins Bezirksmuseum Buchen.
Nach oben scrollen